Baubeschreibung MAN TGA 4x4x2
Resteverwertung pur: aus dem alten Panther-Rahmen (um eine Achse gekürzt) und dessen Robbe-Achsen habe ich diesen MAN TGA zusammen gesetzt. Als Fahrerhaus dient ein Bruder-Fahrerhaus. Die Pritsche stammt ursprünglich vom Wedico-Tieflader, wo diese durch eine Pritsche von Harald Stahl ersetzt wurde.
2002-10-20
Inzwischen ist das Fahrzeug zu einem reinrassigen Trial-Fahrzeug mutiert. Das Fahrgestell ist stark modifiziert. Die Pritsche ist jetzt durch eine Platte ersetzt.
der Name "Blaues Wunder" stammt übrigens von Helmut Schmidt!
2002-11-18
Der TGA hat jetzt pro Felge 150 gr Blei geladen. Damit kommt er auf eine Gesamt-Gewicht von 3270 gr Die Achslasten betragen vorne 1740 gr, hinten 1500 gr.
Die Pritsche ist jetzt eine im Trial-Sport üblichen Platte gewichen und er hat einen Überrollbügel bekommen.
Der Fahrtregler von Nell habe ich gegen einen Servonaut F30T getauscht.
Beim Trial-Wettbewerb im Glashaus hat sich der MAN zum ersten Male bewähren müssen. Er hat sich trotz der bekannt schlechten Robbereifen gut geschlagen und den dritten Platz belegt.
2003-04-24
Melde Fertigstellung!
Ist so ein Modell wirklich fertig oder eine ewige Baustelle?
Was ist noch passiert: Ich habe neue Dreieckslenker und Spurstangen gebaut. Der Neubau war hier erforderlich, weil mit den kürzeren Originalen nicht der Federweg erreicht werden konnte, der mir vorschwebte. Beide sind in der Länge so abgestimmt, das die Achse "parallel" einfedert.
Die Anlenkung der Vorderachse erfolgt jetzt über einen Winkel, der direkt auf der Achse montiert ist. Dieses Verfahren eliminiert weitestgehend den Einfluss des Einfederns auf die Lenkung.
Dann hab ich noch die "Knochen" durch Kardane in den Lenkachsen ersetzt. Dies bedeutet einen wesentlich grösseren Lenkeinschlag. Dazu gibt es später noch einen gesonderten Bericht.
Die Federelemente sind jetzt an beiden Achsen umgelenkt. Vorne im Verhältnis 1:1 und hinten 1:1,5. Das bedeutet hinten mehr Federweg. In den vorderen Elementen sind kommen härtere Federn zum Einsatz.
Im Frontbereich und am Getriebe sind nun Gleitbleche montiert, die das Verhaken an Steinen usw. verhindern sollen.
An den Robbereifen habe ich auch herumgebastelt. Mit Dremel und Fräser habe ich die "Nuten" im Profil um 1-2mm verbreitert. Aber auf losem Sand ist der Grip immer noch besch.....
Ausserdem hat das Fahrzeug noch einige Accesoires wie Front-Scheibe, Scheibenwischer, Auspuff, Feuerlöscher, Abschleppseile usw. erhalten.
Alles einigermassen zu sehen (hoffe ich) auf den neuen Bildern!
2003-05-19
... von wegen fertig!
Kurz entschlossen habe ich eigene Dämpfer aus Messingrohren gebaut. Die Tamiya-Dämpfer waren im Durchmesser so bemessen, das sie innen an der Feder schliffen und damit fürchterlich quietschten. Ausserdem kann man bei der neuen Variante die Vorspannung der Federn durch Stellringe einstellen.
Wo ich einmal dabei war, habe ich die Spurstangen noch gegen eine 3mm-Version ausgetauscht. Als Lenkservo kommt jetzt ein Hitec Hitec HS-945 MG zum Einsatz. Als Schaltservo arbeitet nun ein Hitec HS-81, nachdem das alte Servo (ein Robbe) den Dienst quittiert hat (hatte im Getriebe Karies).
Bekannter massen unzufrieden war ich ja mit den Robbe-Reifen. Nun sind Carsson-Reifen auf Alufelgen von Bauteil1 (mit den passenden Bleiringen) montiert. Meiner - natürlich subjektiven - Meinung nach haben sie besseren Grip. Eigentlich ist er jetzt zu gut - das Fahrzeug kann man kaum noch in die Kurve zwingen.
Schaun mer mal, was noch kommt!
2004-02-24
Die Robbe-Achsen sind inzwischen selbstsperrenden Differentialen von Stahl-Modellbau gewichen. Zusammen mit der selbstsperrenden Wirkung und dem guten Lenkeinschlag hat das enorme Auswirkung auf die Wendigkeit des TGA. Durch die geringere Untersetzung der Achsen von 2:1 wurde noch ein Zwischengetriebe nötig, das direkt zwischen Motor und Schaltgetriebe sitzt. Auch die Umlenkung des Lenkungsgestänges konnte entfallen, da die Stahl-Achsen auch Anlenkhebel vorne besitzen.
Mangeln tat es noch an der Zuverlässigkeit des Selbstsperrmechanismus. Aber das hat Harald Stahl durch sehr guten Service in den Griff bekommen. Zum letzten Glashaus-Trial Ende 2003 waren die Achsen dann zuverlässig und es ist nur meinen fahrerischen Qualitäten zu verdanken, das es kein besseres Ergebnis geworden ist.
Die Federbeine hakeln auch in mancher Situation. Da muss ich mir auch noch eine Lösung einfallen lassen.
Zudem nervt der geringe Böschungswinkel vorne. Hier werde ich die vorhandene "Strassen"-Stossstange durch eine Baustellen-Stossstange ersetzen.
2004-07-11
Ich hatte mir eine Lösung einfallen lassen - aber was für eine !?!?
Die Federbeine wurden entfernt und der TGA stand nur auf Federn und ohne Begrenzung der Federweges in beide Richtungen. Ausserdem war der TGA durch die Umbauaktion auch zu etwas grössere Beinfreiheit gekommen.
Das führte beim 1. Glashaus-Trial 2004 zu einem regelrechten Desaster !!! Bei jeder Gelegenheit kippte das Fahrzeug um. Durch die weiche Federung (eigentlich war die Federung gar nicht weicher, denn es waren die gleichen Federn) holte das Fahrzeug beim Eintauchen in Bodenwellen und Löcher regelrecht Schwung und kippte um. Das lag wohl an dem unbegrenzten Federweg. Noch während des Wettbewerbes wurden härtere Federn eingebaut, die ich zum Glück in meiner Werkzeugkiste hatte. Das hat das katastrophale Verhalten etwas gemildert - aber bei weitem nicht beseitigt.
Positiv bemerkbar machte sich der Umbau des Lenkservos. Der fährt jetzt direkt auf der Vorderachse mit, so das Federbewegungen keinen Einfluss mehr auch das Lenkverhalten haben. Ausserdem kann die gesamte Kraft des Lenkservos optimal umgesetzt werden. Geschütz wird der Lenkservo durch ein Gleitblech, das - allerdings in anderer Form - sowieso vorhanden war.
Auch nicht negativ ausgewirkt hat sich der Neubau der Stossstange. Sie wurde den MAN-Baustellenstosstangen nachempfunden und sorgt für mehr Böschungswinkel vorne.
Was also tun nach diesem Desaster? Das haben wir (Wir? ja wir, denn Torsten Sellmer hatte sich bereit erklärt, den TGA mal auf Optimierungen anzuschauen) bei ein Ortstermin in meinem Bastelkeller beschlossen. Es wurde eine Liste aufgestellt, die verschiedene Punkte enthielt. Einige davon hab ich umgesetzt. Ein Punkt war das "Tieferlegen". Das hört sich bei einem Trial etwas ungewöhnlich an. Aber es was nötig, denn durch den Umbau auf "nur Federn" war der TGA einfach zu hoch hinaus gekommen und musste im Schwerpunkt wieder etwas gedrückt werden. Ein weiterer Punkt: Begrenzung des Federweges beim Ausfedern. Die beiden Sachen wurden in einem Arbeitsgang wurden in einem Arbeitsgang erledigt. Hinten an der HA bin ich zum bewährten Konzept mit den Umlenkhebeln und Federbeinen zurückgekehrt. Allerdings habe ich jetzt den Umlenkhebel und die Aufnahme so konstruiert, das sie nicht mehr klemmen können (wie das bei der vorherigen Konstruktion der Fall war). Vorne hab ich ganz auf den Umlenkhebel verzichtet, das Federbein ragt jetzt ins Fahrerhaus. Zudem kann man über Stellringe die Federvorspannung und den "Ausfederweg" einstellen. Die hinteren Federn sind härter als die Vorderen.
Zu dem kommen jetzt noch Reifen mit V-Profil zum Einsatz, was sich beim Trial in Vechta und dem schweren Boden auch durchaus bewährt hat. Alles in Allem ist die Beratung von Torsten (vielen Dank nochmals) sehr erfolgreich gewesen, denn der TGA ist jetzt wieder fahrbar.
Nach einem Tipp von Harald Stahl (Stahl-Modellbau) habe ich auch die Gehäuse der Differentiale um 6mm abgeschliffen. Wieder ein Punkt weniger, an dem man hängen bleiben kann :-)
Man könnte jetzt fragen, was mit den anderen Punkten auf der Liste ist. Das waren teilweise kleine Sachen, die hier nicht erwähnt wurden, teilweise sind es auch grössere Themen, die einen grösseren Umbau des TGAs zur Folge hätten. Diese Verbesserungen lasse ich dann lieber in einen Neubau einfliessen :-)
2005
keine grossen Modifikationen!
Das blaue Wunder tut anstandslos seinen Dienst, ist aber von der technischen Entwicklung überrollt. Erforderliche Umbau-Massnahmen kämen einem Neubau gleich!
2006
das "blaue Wunder" wird durch den Mountie abgelöst.
noch ein paar Daten:
- Spurweite 16 cm
- Bodenfreiheit am Getriebe 5,5 cm
- Böschungswinkel vorn 34 Grad
- Böschungswinkel hinten 88 Grad
- Abstand zwischen den Achsen 24,5 cm
- Abstand Vorderkante - erste Achse 9,5 cm
- Abstand zweite Achse - Hinterkante 5 cm